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Sonntag, 06 Oktober 2013

Kolumne: Wenn die Schwiegermutter "schwierig" ist

Können Kinder damit umgehen, wenn bei den Großeltern andere Regeln herrschen als zuhause?

Ich habe eine relativ komplizierte Beziehung zu meiner Schwiegermutter. Es fällt mir daher nicht leicht, objektiv über sie zu schreiben. Meine Schwiegermutter drückt niemals aus, dass sie jemanden liebt. Ich glaube, dass sie ziemlich kalt ist. Sie arbeitet im sozialen Bereich, und durch ihre Arbeit trifft sie viele Menschen. Sie sagt selbst, dass sich diese von ihr gestresst fühlen. Meist ist sie schroff und sagt verletzende Dinge. Sie will in alles, was wir tun, einbezogen werden und kritisiert uns ständig.

Mein Mann und ich haben zwei Söhne, zwei und vier Jahre alt. In unserer Familie gibt es ein paar wichtige Regeln. Ja bedeutet Ja, und Nein heißt Nein. Wir legen Wert auf Höflichkeit. Da es bei meiner Schwiegermutter keine Regeln gibt, verhält sich mein älterer Sohn bei ihr ganz anders als sonst. Wenn er nach Hause kommt, kommt er zwar schnell wieder zur Ruhe. Er wirkt aber verwirrt und frustriert - weil er bei meiner Schwiegermutter alles bekommt, was er will und wann er will. Ich habe meiner Schwiegermutter schon öfter gesagt, dass aus meiner Sicht die bei ihr herrschende "Anarchie" meinem Sohn nicht guttut. Ohne Erfolg.

Ich frage mich, ob dieses Verhalten meinen Sohn negativ beeinflussen kann. Meine Schwiegermutter behandelt auch meinen Schwiegervater sehr schlecht. Mein Sohn sieht das und erzählt mir, wie schrecklich die beiden sind.

Dazu kommt, dass meine Schwiegermutter nur meinen älteren Sohn sehen will. Es scheint, als wolle sie unseren Kleineren nicht bei sich haben. Sie verlangt nur nach dem Großen. Er kann zu ihr kommen, wann immer er will. Sie sagt ihm auch, dass vieles von dem falsch ist, was ich ihm erlaube. Sie hat ihm beispielsweise gesagt, dass es "sehr dumm" ist, wenn die Brüder sich beim Verkleiden Frauenkleider anziehen. Sie findet es nicht okay, wenn ich ihnen das erlaube.

Wenn ich mit ihr alleine bin, ist sie eine nette Frau, dann mag ich sie sehr. Ich glaube, sie hat eine raue Kindheit erlebt. Vielleicht ist es auch schwierig für sie, dass ich so offen bin und sie so akzeptiere, wie sie ist.

Weiterlesen (derStandard.at)

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